L&D wachküssen: Wer jetzt nicht vorangeht, wird gegangen

Der Markt bestimmt den Takt, auch wenn viele in der L&D-Szene noch die Ohren verschließen. Während der Transformationsdruck in den Unternehmen steigt und steigt, drehen sich die L&D Teams im Kreis. Die Fachbereiche scharren derweil ungeduldig mit den Hufen. Was muss L&D tun, um der drohenden Bedeutungslosigkeit zu entrinnen?
Digitalisierung, Globalisierung und verändertes Kundenverhalten heizen den Unternehmen ganz schön ein. Sie müssen sich immer schneller wandeln, sprich transformieren. Den Takt hierfür gibt der Markt vor. Er bestimmt, was die Unternehmen zu liefern haben. Anpassungsfähigkeit an die neuen Gegebenheiten ist alles, so wie das überall in der Natur passiert.
Das wachsende Transformationstempo führt dazu, dass altvertraute Werte wie Markenbekanntheit, Markenloyalität, Produktinnovationen oder Unternehmensgröße eine immer geringere Rolle für den Markterfolg spielen. Das wichtigste Asset heißt jetzt Anpassungsfähigkeit. Wie schnell ist das Unternehmen in der Lage, sich neuen Veränderungen anzupassen? Also zu entlernen, lernen und sich im Mindset entsprechend zu wandeln?
L&D ist langsamer als die Fachbereiche
Die Verantwortung für den Wandel von Haltung und Kompetenz der Mitarbeiter hat die L&D Abteilung. Sie müsste eigentlich der große Tempomacher sein. Nur gibt es hier ein kleines Problem: Ausgerechnet die L&D erweist sich häufig im Unternehmen als Bremse. Sie denkt und handelt viel zu lahm, zeigt wenig Entscheidungsfreude, im schlimmsten Fall herrscht sogar gefühlter Stillstand. Aus unserer Erfahrung mit zahlreichen großen Unternehmen ist die L&D die Abteilung, die sich am langsamsten entwickelt. Zaudern und Zögern im Schneckentempo ist keine gute Voraussetzung, um die Transformation des Unternehmens zu befeuern.
Woanders im Unternehmen ist man weitaus weniger gelassen. Den Fachbereichen brennt der Transformationsdruck unter den Nägeln. Sie wollen den Wandel aktiv angehen und erwarten Initiativen der L&D Abteilung. Bleiben diese aus, nehmen sie das Heft eben selbst in die Hand und suchen sich Lösungen. Die große Frage lautet dann aber: Wenn es auch ohne L&D läuft, warum brauchen wir diese überhaupt noch?
Besser nicht ins Abseits positioniert werden
Je länger es dauert, bis sich L&D als Keyplayer in Sachen Transformation positioniert, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie in die Bedeutungslosigkeit absinkt. Denn klar ist, das Business wird sich wandeln, so oder so. Wenn L&D nicht proaktiv agiert,
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Dirk Rosomm
Als Bildungsinnovator schaut sich Dirk Rosomm die Probleme und Schwachstellen in Unternehmen an, erforscht deren Ursachen und entwickelt Ideen, um Trainings wirksamer zu machen. Rund Dreiviertel der DAX-Konzerne lassen sich von ihm in Sachen New Learning, E-Learning, Blended Learning oder Kulturtransformation beraten.