Komplexe Herausforderungen fordern flexible Lösungen

Bild zur Trendkolumne von Gudrun Porath

Das IBM Institute for Business Ventures hat die Zahlen ermittelt. Weltweit müssen demnach mittelfristig allein in den 12 weltweit größten Volkswirtschaften 120 Millionen Menschen weitergebildet oder umgeschult werden. Lebenslanges Lernen ist gefragt, digitale Kompetenzen und Technologien sind aber nur ein Teil der Lösung.

Allein in Deutschland, so hat das Institut ermittelt, sollen es 2,9 Millionen Menschen sein, für die Lebenslanges Lernen von der Theorie zur Praxis werden muss. Denn obwohl in einigen Industrien Arbeitsplätze wegfallen, bleiben Fachkräfte knapp. Von denen ist beileibe nicht nur Fachwissen gefragt. Vor allem Soft Skills, persönliche Kompetenzen wie Agilität, Anpassungsfähigkeit oder Flexibilität, Zeitmanagement, Zusammenarbeit und Kommunikation werden immer wichtiger. In einer Zeit, in der sich die Technologie immer schneller verändert und Automation viele Arbeiten übernimmt, werden problemlösendes und kritisches Denken wichtiger, weil es diese ureigenst menschlichen Eigenschaften sind, die  Innovationen vorantreiben. Das ist nicht wirklich neu, muss aber wohl immer wieder wiederholt werden. Denn wie Umfragen (siehe Studie) zeigen, ist die Herausforderung in vielen Unternehmen nach wie vor nicht gelöst, gibt es keine umfassende Strategie für die Kompetenz- und Organisationsentwicklung, geschweige denn wurde mit der Umsetzung begonnen.  Was also tun?

Personalisierung, Transparenz, Offenheit

„The enterprise guide to closing the skills gap“ ( https://www.ibm.com/downloads/cas/EPYMNBJA) heißt das in diesem Jahr von IBM veröffentlichte Papier, das darauf eine Antwort geben soll. Drei Empfehlungen sind demnach wesentlich: 1. Personalisierung der Angebote 2. mehr Transparenz, 3. über den eigenen Tellerrand hinausschauen und sich bei all dem von Künstlicher Intelligenz unterstützen lassen.

Nehmen wir die Empfehlung „Personalisierung“. Sie greift auf, dass Mitarbeitende Erfahrungen, die sie im Alltag machen, auch am Arbeitsplatz erwarten. Wissen zum Beispiel steht Privat per Google-Suche in Bruchteilen einer Sekunde zur Verfügung. Amazon und Netflix machen auf Basis der bisher genutzten Angebote neue Vorschläge, was noch zu den persönlichen Konsumgewohnheiten passt. Im Privatleben genutzte Social Networks geben vor, wie das Pendant im Unternehmen auszusehen hat. Statt formalem Lernen, nach dem 70-20-10 Prinzip ohnehin nur zehn Prozent, wird es wichtiger, die interne berufliche Mobilität zu fördern, Peer-to-Peer-Lernen zu ermöglichen oder Coaching anzubieten.  Personalisierte Lernangebote müssen sowohl dem persönlichen Bedarf des Mitarbeitenden entsprechen wie dem Bedarf der Organisation und dem Bedarf des Marktes. Die bereits vor vielen Jahren postulierte Forderung nach dem Lernenden Unternehmen erlebt ein Revival.

Auch wenn es um mehr Transparenz geht, sind die Prinzipien unabhängig

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Foto von Autorin Grudun Porath_Autorin der Trendkolumne
Gudrun Porath
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Gudrun Porath ist freie Journalistin und Moderatorin. Die studierte Kulturwissenschaftlerin arbeitete für Tageszeitungen, bis sie 1999 zu einem jungen Kommunikationssoftware-Unternehmen wechselte und dort unter anderem nach dem Börsengang die Finanzmarktkommunikation verantwortete. 2005 machte sie sich als Journalistin selbstständig und spezialisierte sich auf die Themen digitales Lernen und Weiterbildung, über die sie seitdem für Fachzeitschriften schreibt und Veranstaltungen moderiert. Auf haufe.de erscheint ihre E-Learning-Kolumne.

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