Digitalisierung, die Diva der Arbeitswelt von morgen

Beitragsbild zum Gastbeitrag Nele Graf_Thema_Digitalisierung_die Diva der Arbeitswelt von morgen
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Laut Duden ist eine Diva „jemand, der durch besondere Empfindlichkeit, durch exzentrische Allüren o. Ä. auffällt“.

Und genauso empfinde ich das Thema Digitalisierungin Bezug auf die (zukünftige) Arbeitswelt: Kein Artikel über New Work, Arbeitswelt der Zukunft oder ähnliches scheint ohne das Zugpferd Digitalisierung auszukommen.

  • Digitalisierung der Arbeitswelt der Zukunft (WiWo) https://www.wiwo.de/unternehmen/mittelstand/hannovermesse/digitalisierung-die-arbeitswelt-der-zukunft/21268454.html
  • Monitor des BMAS: Digitalisierung am Arbeitsplatz Aktuelle Ergebnisse einer Betriebs- und Beschäftigtenbefragung https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a875-monitor-digitalisierung-am-arbeitsplatz.pdf?__blob=publicationFile&v=3
  • Digitale Kompetenzen von Personalentwicklern (DgfP e.V.) https://www.dgfp.de/fileadmin/user_upload/DGFP_e.V/Medien/Publikationen/Studien/Studie_DigitaleKompetenzenPersonalentwickler_2018_StGallen_DGFP.pdf
  • Welche Digitalkompetenzen Mitarbeiter brauchen (Haufe Blog) https://www.haufe.de/personal/hr-management/digitale-kompetenzen/welche-digitalkompetenzen-mitarbeiter-brauchen_80_425436.html
  • Die Aufzählung könnte ich beliebig weiterführen, denn die Artikel zur Digitalisierung in der Arbeitswelt scheinen schier unendlich. Kein anderer Aspekt der neuen Arbeit schafft es, sich neben der Diva Digitalisierung zu behaupten. Schade! Denn meiner Meinung nach ist Digitalisierung bei weitem nicht die Sonne, um die sich alles drehen sollte. Digitalisierung im Sinne der Arbeitswelt ist doch nur ein Aspekt der zukünftigen Arbeitswelt unter mehreren (im Sinne neuer digitaler Geschäftsmodelle sieht es wahrscheinlich anders aus – aber das wird in den Artikeln nicht aufgegriffen). Oder? Das wäre eine spannende Frage, zu der es sicherlich unterschiedliche Meinungen gibt.

    Worauf ich hinauswill, ist dass ich es für viel wichtiger halte, den Blick wieder auf das gesamte Ensemble der Arbeitsweltveränderung zu lenken. Wie verändert sich die Arbeitswelt für die Mitarbeiter und Führungskräfte insgesamt und welche Kompetenzen sind dazu nötig?

    Ein zentraler Punkt der aktuellen Veränderungen ist, dass organisatorische Rahmen wegfallen und damit eine große Lücke bei Struktur und Orientierung öffnen. Sei es Home Office, flexible Arbeitszeiten, selbstbestimmtes Workplace-learning, agile und oder liquide Organisation mit flexiblen Arbeitsverträgen, Work-Life-Integration, hierarchiefreie Kommunikation … Starre Rahmen fallen und damit müssen wir lernen umzugehen. Und dann ist da ja auch noch die VUCA-Welt, die u. a. die Entscheidung, ob etwas richtig oder falsch ist und wie es sich auswirkt, verkompliziert. Aber hier ins Detail zu gehen, wäre nur der Wechsel zu einer anderen Diva. 😊

    Diese Liste ist aus Sicht der Belegschaften die direkt erlebten Veränderungen. Sie bedingen andere Formen des Arbeitens und Kompetenzen wie Selbststeuerung, Resilienz, Lernkompetenz. Diese werden deutlich wichtiger, da die Freiheitsgrade des einzelnen immer größer werden. Digitale Kompetenzen sind hier definitiv nur ein Faktor unter vielen.

    Im Rahmen eines Expertendelphis hat das Personalernetzwerk „Initiative Wege zur Selbst-GmbH“ e. V. versucht, ein Modell aufzustellen, das die wichtigsten Kompetenzen für die Arbeitswelt von morgen aufzeigt.weiterlesen auf Hrm.de

    Foto von Gastautorin Nele Graf im Blog der L&Dpro
    Nele Graf
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    Prof. Dr. Nele Graf leitet das CompetenceCenter for Innovation & Quality in Leadership & Learning der Hochschule für angewandtes Management GmbH Berlin und ist Geschäftsführerin der Mentus GmbH.

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