Learning Experience Design – müssen wir das Lernen neu lernen?

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Die eigene Lernkompetenz als Schlüsselkompetenz der Zukunft
Wie durch ein Brennglas verändern sich in Zeiten der Pandemie die Erwartungen an ein wirksames, schnelles und gleichzeitig nachhaltiges Lernen. Viele gesellschaftliche Trends wie die Individualisierung und der Anspruch mitzugestalten, beeinflussen unsere Erwartungen – auch, was Lernprozesse betrifft. Künftig erforderliche Kompetenzen und daraus resultierende Lernziele lassen sich immer weniger vorhersagen. Und das bedeutet wiederrum, dass wir Einzelne nicht auf die Kompetenzen der Zukunft vorbereiten können, wenn wir nicht wissen, wie diese aussehen. Der Fokus liegt also beim Lernenden selbst und die individuelle Lernkompetenz wird zur Schlüsselkompetenz. Was bedeutet das nun für Designer:innen von Lernformaten? Lernprozesse sollten in Zukunft nicht nur flexibel und nutzerzentriert gestalten sein, sondern vor allem erlebnisreich. Erlebnisse, in denen die Lernenden sich selbst als wirksam erleben und eigene Kompetenzen für den individuellen Bildungsprozess ausbilden.
Mit allen Sinnen lernen wir am besten
Wie wichtig das ist, offenbart auch die Neurowissenschaft: Anhand von bildgebenden Verfahren zeigte unter anderem die Neurologin Judith Willis, dass Lernen dann besonders wirksam ist, wenn verschiedene Sinneswahrnehmungen angeregt, neue Informationen und Erfahrungen mit bestehenden verknüpft und Emotionen hervorrufen werden. Learning Experience Design (LXD) beruht auf dieser Erkenntnis und stellt sinnliches Erleben und emotionales Beteiligtsein daher explizit in den Fokus für ein erfolgreiches Lernen. Dabei gilt es im ersten Schritt immer die Bedürfnisse, Motive und Ziele des Einzelnen zu erkennen und erst im zweiten Schritt darauf angepasste Settings und Erfahrungen zu kreieren, die ein wirksames Lernerlebnis schaffen.
Das Erleben ist Dreh- und Angelpunkt von Learning Experience Design
Erlebnis ist das Stichwort – Learning Experience Design bildet die Synthese aus den Grundsätzen des Design Thinkings auf die Gestaltung von Lernen: Lernende und ihr Erleben werden in den Mittelpunkt gestellt. Dabei leitet uns als Lerndesigner:innen immer die Frage: Inwieweit ist das Erleben der Lernenden an einem bestimmten Kontaktpunkt für den Lernprozess förderlich?
Übersetzt auf die Arbeitswelt von L&D-Expert:innen könnte das beispielsweise folgende Herausforderungen betreffen:
- Wie muss eine Lernplattform gestaltet sein, bei deren Anwendung sich digital unerfahrene Nutzer:innen kompetent und selbstwirksam fühlen?
- Wie soll ein Seminarraum gestaltet sein, der ein Erleben von Verantwortung für den eigenen Lernprozess stärkt?
Durch die Bildung von Personas der Zielgruppe nähern sich Learning Experience Designer:innen diesen Fragen auf eine empathische Art und finden so nutzerzentrierte Insights heraus: z.B. wie eine nahbare, motivierende Hilfestellung für die Nutzung von digitalen Plattformen aussehen könnte oder wie Lernende durch die eigenhändige gemeinsame Gestaltung des Seminarraums gleichzeitig in ihrem Bedürfnis nach Selbstbestimmung bestärkt werden.
Schritt für Schritt wird anhand einer Learning Experience Design Canvas ein Lernprozess entwickelt. Und zwar mit einer fragenden, neugierigen und empathischen Haltung, ohne dabei zu schnell zur „Lösung“ – etwa Lernformaten, die „immer schon gut funktioniert haben“ – zu springen. Methoden wie Persona-Arbeit, Empathy Maps oder Lernreisen helfen dabei. Die Lernenden sind dabei stets als Gegenüber auf Augenhöhe zu betrachten.

Erlebnis ist das Stichwort – Learning Experience Design bildet die Synthese aus den Grundsätzen des Design Thinkings auf die Gestaltung von Lernen: Lernende und ihr Erleben werden in den Mittelpunkt gestellt. Dabei leitet uns als Lerndesigner:innen immer die Frage: Inwieweit ist das Erleben der Lernenden an einem bestimmten Kontaktpunkt für den Lernprozess förderlich?
Übersetzt auf die Arbeitswelt von L&D-Expert:innen könnte das beispielsweise folgende Herausforderungen betreffen:
- Wie muss eine Lernplattform gestaltet sein, bei deren Anwendung sich digital unerfahrene Nutzer:innen kompetent und selbstwirksam fühlen?
- Wie soll ein Seminarraum gestaltet sein, der ein Erleben von Verantwortung für den eigenen Lernprozess stärkt?
Durch die Bildung von Personas der Zielgruppe nähern sich Learning Experience Designer:innen diesen Fragen auf eine empathische Art und finden so nutzerzentrierte Insights heraus: z.B. wie eine nahbare, motivierende Hilfestellung für die Nutzung von digitalen Plattformen aussehen könnte oder wie Lernende durch die eigenhändige gemeinsame Gestaltung des Seminarraums gleichzeitig in ihrem Bedürfnis nach Selbstbestimmung bestärkt werden.
Schritt für Schritt wird anhand einer Learning Experience Design Canvas ein Lernprozess entwickelt. Und zwar mit einer fragenden, neugierigen und empathischen Haltung, ohne dabei zu schnell zur „Lösung“ – etwa Lernformaten, die „immer schon gut funktioniert haben“ – zu springen. Methoden wie Persona-Arbeit, Empathy Maps oder Lernreisen helfen dabei. Die Lernenden sind dabei stets als Gegenüber auf Augenhöhe zu betrachten.
Life-Learning-Experience als Ausblick
Wenn wir einen Blick in die Glaskugel wagen, könnten die Lernenden womöglich eines Tages selbst ihre persönliche Life-Learning-Experience entwickeln. Aufgabe von Bildungseinrichtungen, HR-Abteilungen oder Beratungen könnte es dann sein, die Lernenden dabei zu begleiten zu ihrem eigenen Learning-Experience-Designer zu werden. Utopisch? Vielleicht. Sicher ist jedoch eins: Lernprozesse ohne Einbindung der Lernenden und ohne Erlebnisorientierung werden in der Zukunft wohl kaum eine Überlebenschance haben.