Schritt für Schritt zum guten Video: Tipps zur Vorbereitung

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Längst sind Videos nicht mehr nur im privaten Umfeld einer der beliebtesten Wege, Inhalte zu vermitteln und abzurufen. Auch am Arbeitsplatz haben sie sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr etabliert: Neben Produktdemos, Imagefilmen oder Videos zu Schulungszwecken in Online-Kursen eignen sie sich auch für die informelle Wissensvermittlung sowie zur asynchronen, persönlich gestalteten Kommunikation unter Kolleg:innen. Durch die dezentrale Arbeitsweise während der Pandemie wurde dieser Trend nochmals beschleunigt. Das bedeutet, dass die Produktion von Videos nicht mehr alleinige Aufgabe von offiziellen Schulungsanbietern oder internen Marketingabteilungen ist. Vielmehr betrifft sie alle Mitarbeiter:innen gleich welcher Fachbereiche, die im Rahmen von Social Learning mit überschaubaren Mitteln kurze Video-Tutorials für ihre Kolleg:innen erstellen. Damit tragen sie entscheidend zum dezentralen Wissensaustausch innerhalb des Unternehmens bei.
So lässt sich zum Beispiel mithilfe eines Screencasts die Bedienung einer Software kurz erklären oder die Inhalte am Bildschirm erfassen und mit Kolleg:innen teilen. Diese verwenden das Video, um die Arbeitsschritte und Informationen nachzuvollziehen und am eigenen Rechner selbst durchzuführen.
Obgleich solche informellen Videos insgesamt deutlich weniger Aufwand und Feinschliff benötigen, sollten für einen runden Ablauf und ein gutes Ergebnis auch hier einige grundlegenden Aspekte bereits in der Vorbereitung berücksichtigt werden:
Tipp 1: Das Konzept
Grundsätzlich benötigen Sie für ein informelles Video kein ausgereiftes Skript oder gar ein Storyboard. Dennoch sollte das Video einem roten Faden folgen, um für die Zuschauerin oder den Zuschauer nachvollziehbar und einprägsam zu sein. Es empfiehlt sich also in jedem Fall, vorab einen kurzen Plan zu machen und einige Stichpunkte zu notieren: Worum geht es, was genau möchte ich vermitteln und wie? Wer ist meine Zielgruppe? Was sind ihre Erwartungen und was soll sie am Ende meines Videos verstanden haben?
Überlegen Sie, welche Kernbotschaften Sie Ihrem Publikum mitgeben möchten und welches Videoformat sich hierfür am besten eignet: Möchten Sie beispielsweise eine Powerpoint-Präsentation zu einem bestimmten Thema erklären, indem Sie am Bildschirm durch die einzelnen Folien führen und zeitgleich gesprochenen Kommentar aufnehmen? Geht es eher um eine Art Ansprache, um beispielsweise das Team auf ein bestimmtes Projekt einzustimmen? Möchten Sie zwischen Bildschirm- und Kamera-Aufzeichnung wechseln, um das Ganze persönlicher zu gestalten und mehr Dynamik zu erzeugen?
Tipp 2: Der Hintergrund
Es mag banal klingen, aber achten Sie auf Ihre Umgebung und den Hintergrund, vor dem Sie das Video drehen. Wenn Sie sich selbst bei der Webkamera aufnehmen, tun Sie dies vor einem möglichst neutralen, aufgeräumten Hintergrund. Unruhige Muster, Papierstapel und dreckiges Geschirr sind tabu, da sie die Zuschauer:innen schnell ablenken. Informieren Sie – falls Sie die Aufnahme im Büro machen – auch Ihre Kolleginnen und Kollegen, damit diese nicht ungewollt durchs Bild laufen oder laut neben Ihnen telefonieren.
Auch der digitale Hintergrund ist enorm wichtig, das gilt insbesondere für Bildschirmaufzeichnungen. Schließen Sie vor der Aufnahme sämtliche vertraulichen E-Mails, Dokumente und Tabs, ebenso wie alle nicht benötigten Programme. Damit vermeiden Sie Datenschutzpannen und störende Pop-ups während der Aufnahme. Je nach Zielgruppe können Sie den Hintergrund auch anpassen und beispielsweise mit unterschiedlichen Farben und Firmenlogos arbeiten, aber auch bestimmte Ordner und Teilbereiche des Bildschirms, die nicht im Video auftauchen sollen, ausblenden.
Tipp 3: Der Sound
Ein gutes Video zeichnet sich einerseits durch ein harmonisches Bild, andererseits – und das darf nicht unterschätzt werden – durch einen stimmigen Sound aus. Tatsächlich bestimmen begleitende Musik und Voiceover zu mehr als 50 Prozent darüber, ob man die eigene Botschaft im Video effektiv vermitteln kann oder nicht. Grund genug also, dem Thema auch bei informellen Videos ausreichend Beachtung zu schenken.
Anders als bei Videos für professionelle Anlässe benötigen Sie hier kein aufwendiges Equipment, dennoch gelten einige Basics, die Sie unbedingt beherzigen sollten. Hintergrundgeräusche oder Rauschen gilt es zu vermeiden. Suchen Sie sich zur Aufnahme einen ruhigen Ort, an dem optimalerweise auch keine Geräusche von Heizungs-, Lüftungs- oder Klimaanlagen zu hören sind.
Vermeiden Sie die Verwendung des im Laptop integrierten Mikrofons, da dieses oft nur mittelmäßige Qualität liefert. Verwenden Sie stattdessen ein externes Mikrofon, wie Sie es wahrscheinlich bereits für Videotelefonate verwenden. Ein einfaches Headset oder USB-Standmikrofon wird einen hörbaren Unterschied machen und Ihre Videos werden verständlicher und klarer. Achten Sie zudem auf eine deutliche, nicht zu schnelle Aussprache.
Tipp 4: Persönlich, authentisch und nachvollziehbar
Kamera, Sound und Hintergrund sind wichtige Faktoren, doch die eigentliche Qualität und Effektivität eines Videos ist stark vom Inhalt selbst und dem Stil der oder des Vortragenden bestimmt. Hier greifen ähnliche Grundlagen wie beim persönlichen Austausch: Präsentieren Sie die Inhalte so, wie Sie sie denselben Personen im direkten Gespräch vermitteln würde. Informelle Videos leben von der Lockerheit eines Gesprächs, der persönlichen Ansprache und einer guten Prise Menschlichkeit. Aus diesen Gründen hat sich das Einbinden des Webkamerabildes hier als effektives Stilmittel erwiesen.
Achten Sie zudem darauf, dass die Informationen relevant und nachvollziehbar sind, indem Sie sie mit echten Szenarien, Anekdoten und verständlichen Beispielen beschreiben.
Fazit
Video wird sich als zusätzliches Format zur Wissensvermittlung und Kommunikation innerhalb von Unternehmen in den nächsten Jahren weiter durchsetzen und auch im informellen Austausch unter Kolleg:innen immer mehr Anwendung finden. Dabei geht es um schnelle, pragmatische Vermittlung von Wissen mit minimalem Aufwand. Die oben genannten Basics sollten dabei in jedem Fall beherzigt werden, damit die Videos anschließend von den Zuschauer:innen auch gerne verwendet werden und eine wirkliche Hilfestellung bieten. Wie bei fast allem gilt auch hier: Übung macht den Meister, und je häufiger Mitarbeitende solche Videos erstellen und anwenden, desto routinierter werden sie. Praxisorientierte Videoprogramme wie Snagit oder Camtasia von TechSmith halten die Hürden gering, sodass auch unerfahrene Personen in kurzer Zeit anschauliche Erklärvideos für den internen Gebrauch erstellen können.

Anton Bollen
Anton Bollen ist Customer & Market Strategist und Trainingsexperte beim Softwarehersteller TechSmith. Das Unternehmen entwickelt die Programme Camtasia und Snagit, mit denen Informationen am Bildschirm aufgenommen, bearbeitet und als Videos und in anderen digitalen Formaten geteilt werden können. Informationen und Wissen lassen sich so in Multimedia-Formaten vermitteln, die visuelles Lernen und effiziente Kommunikation und Erfahrungsaustausch ermöglichen.