„Führungskräfte sollten die Arbeit auf die persönliche Motive und Stärken ihrer Mitarbeiter abstimmen“

Inwieweit kann die Persönlichkeitsdiagnostik dem Miteinander innerhalb des Unternehmens auf die Sprünge helfen und worauf sollte bei deren Anwendung geachtet werden? Das weiß in jedem Fall Frauke Ion. Sie, die viele Jahre lang erfolgreiche Managerin war, ist die Gründerin des Kölner Institut für Persönlichkeit. Darüber hinaus ist sie ausgebildeter Business Coach und berät nationale und internationale Unternehmen in den Bereichen Personal- und diagnostikbasierte Persönlichkeitsentwicklung.

Trotz Corona und mitarbeitenden Einzelkämpfern im heimischen Büro sollte nach Ansicht von Frauke Ion die Teamentwicklung in der Unternehmensplanung weiterhin eine bedeutende Rolle spielen. „Nur eine Führungskraft, die die Motivationen und Stärken ihrer Mitarbeiter kennt, kann diese bei der Aufgabenverteilung auch ausspielen“, sagt die Personalberaterin. Wie im traditionellen Büro gehe es auch im Homeoffice darum, die Arbeit „motiv- und typengerecht zu gestalten“. „ One size fits allgibt es nicht“, sagt Frauke Ion, „das sieht man ganz speziell, wenn man sich die verschiedenen Generationen ansieht“.
Als Einstieg in die Welt der Diagnostik empfiehlt Frauke Ion die Verhaltenspräferenz-Analyse. Diese kehre nicht gänzlich das Innere der Mitarbeiter nach außen, vermittle aber im Zusammenspiel mit Farben und Terminologie eine erste Annäherung. Im Kern gehe dabei um „mehr gegenseitiges Verständnis im Team, um Sensibilisierung für die Andersartigkeit“. Vor allem sei diese Analyse sehr vielseitig bei ihren Anwendungen. „Das kann ein eingespieltes Team sein, in dem gerade ein bisschen Unruhe herrscht, oder ein Team, das gerade eine neue Führungskrafterhalten hat“. Dieses Tool zeichne sich durch eine leichte Verständlichkeit aus und habe sich in vielen Situationen bewährt, sagt die Beraterin.
Bei internen Diagnostiken gilt es an Datenschutz zu denke n
Frauke Ion gibt zu bedenken, dass es für verschiedene Facetten der Persönlichkeit auch verschiedener Erhebungsverfahren bedürfe. Und nicht alle hätten dieselbe wissenschaftliche Fundierung. „Wir arbeiten nur mit Analysen, die rein sind, nur eine Facette abbilden und nicht mehrere“, sagt Frauke Ion. Also Denkstil oder Motivation und nicht Denkstil und Motivation. Führungskräfte bekämen mit diesen Analysen ein Fundament, zu ihren Mitarbeitern ein besseres Vertrauensverhältnis herzustellen. „Wir haben sehr oft erlebt, dass Mitarbeiter dann sehr offen ins Gespräch mit ihren direkten Vorgesetzten gehen“, sagt Frauke Ion, „dass sie dann ihre persönlichen Bedürfnisse und Wünsche am Arbeitsplatz mitteilen“. Daher sei es bei der Teamentwicklung entscheidend, dass auch der direkte Vorgesetzte teilnehme.
Ob die Persönlichkeitsdiagnostik autark innerhalb des Unternehmens durchgeführt oder ein externer Berater hinzugezogen werde, hängt nach Ansicht von Frauke Ion von der Unternehmenskultur ab. „Nicht jedem Mitarbeiter ist es recht, wenn der Personaler sensible Daten über ihn speichert“, gibt sie zu bedenken. Hier sei der Datenschutz bei externen Beratern stärker gewährleistet. „Zum anderen
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