Der Trend zum Microlearning – Vorteile und Möglichkeiten für das Training im Unternehmen

Microlearning ist bei Unternehmen zur Zeit sehr gefragt! Das Bildungskonzept verspricht mehr Flexibilität, eine höhere Motivation und schnellere Lernerfolge. Doch was genau ist eigentlich Microlearning? Welche Möglichkeiten und Vorteile bietet es? Und wie können Sie diese für das Training Ihrer Teams am besten nutzen? Das erfahren Sie in diesem Fachbeitrag von Philip Gienandt, Geschäftsführer derLinguaTVGmbH, und in seinem Vortrag am Montag, den 20.06.22 um 12:00 auf der L&Dpro Online-Konferenz.

Microlearning bietet gehirngerechtes Lernen

Unser Gehirn funktioniert nach strengen Auswahlkriterien. 60% des soeben Gelernten werden nahezu sofort wieder vergessen, der Rest mit der Zeit, wenn auch langsamer (siehe Grafik). Diese sogenannte „Vergessenskurve“ zu durchbrechen ist die zentrale Herausforderung in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Das Credo heißt also wiederholen, wiederholen und nochmals wiederholen. Große Lerneinheiten mit hoher Informationsdichte führen dabei jedoch zu einem befristeten Erinnerungsvermögen und schnellerem Vergessen im Vergleich zu einem regelmäßigen Abfragen des Gelernten. Der Erfolg durch große Lerneinheiten ist demnach vergänglich und verschwindet schnell. Das Training sollte daher besser auf mehrere Einheiten aufgeteilt werden, dann zeigen die Lernenden deutlich bessere Ergebnisse in der Erinnerung.

Microlearning setzt deshalb auf kleine, leicht verdauliche „Lernhappen“.Die Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne kann dadurch optimal ausgenutzt werden. Durch seine modulare Struktur lässt sich Microlearning außerdem einfacher in den Alltag der Lernenden integrieren und ist damit perfekt für kurze, aber regelmäßige Wiederholungen geeignet. Die kleinen Lernsprints sorgen für eine nachhaltigere Wissensvertiefungund sind dem Lernmarathon einer herkömmlichen, am Stück absolvierten E-Learning-Einheit didaktisch deutlich überlegen. Außerdem sorgen sie für schnelle Erfolgserlebnisse und somit für eine insgesamt höhere Motivation der Lerner.

Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus (Quelle: LinguaTV GmbH)

Größere Verfügbarkeit dank mobiler Endgeräte

Die Aufteilung großer Themen in kurze Lerneinheiten bringt neben dem didaktischen Nutzen auch organisatorische Vorteile mit sich. Microlearning ermöglicht dem Lernenden, in seinem eigenen Tempo zu lernen – und das nicht nur innerhalb einer Lerneinheit, sondern auch zwischen mehreren Modulen zu einem Thema. Es ermöglicht „Learning on Demand“, was den heutigen Konsumgewohnheiten vieler Lernertypen entspricht. Dank mobiler Apps können die Lerneinheiten problemlos auch unterwegs bearbeitet werden. Durch die größere Verfügbarkeit auf mobilen Endgeräten, erreichen Unternehmen außerdem deutlich mehr Lernende – nämlich auch diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die keinen eigenen PC-Arbeitsplatz haben oder viel unterwegs sind. Dies zeigt sehr anschaulich das mit dem E-Learning-Award ausgezeichnete erfolgreiche Microlearning-Projekt der Deutschen Post DHL Group

(àkostenloser Download der Fallstudie unterhttps://www.linguatv.com/f_Whitepaper/2/56996).

Erfolgsfaktoren für den Einsatz von Microlearning

Entscheidend für ein erfolgreiches Microlearningsind passende Lerninhalte und -formate,sowie deren didaktisch sinnvolle Aufbereitung. Auch sind nicht alle Themen- und Aufgabengebiete gleichermaßen gut für Microlearning geeignet. Kurze Video-Tutorials und interaktive Lernspiele, eignen sich beispielsweise hervorragend für das Erlernen einer Fremdsprache in regelmäßigen, kleinen Einheiten auf dem Smartphone.

Interaktion und Gamificationsind weitere wichtige Faktoren für ein erfolgreiches Micro-Training. Sie sorgen dafür, dass der Lernende nicht nur passiv rezipiert, sondern selbst aktiv werden muss. Im Vordergrund steht die Interaktion des Lernenden mit den (hoffentlich attraktiven und unterhaltsamen) Lerninhalten – zum Beispiel in interaktiven Lernspielen oder Rollenspielen. Selbstverständlich sollte die Interaktion kein Selbstzweck sein, sondern das Lernen auf verschiedenen Ebenen unterstützen. Dabei gibt es verschiedene Interaktionsmöglichkeiten, deren Einsatz von der Komplexität des Themas, der Zielgruppe und dem gewünschten Lernziel abhängt. Spielerisches

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Philip Gienandt
Philip Gienandt
Geschäftsführer
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